Wiesenwässerung im Hollerbachtal
Um die Wiesen zu düngen und besser mit Wasser zu versorgen, setzte man früher die sog. Wiesenwässerung ein.
Zur Wiesenwässerung legte man ganze Grabensysteme und kleine Weiher an, um das Wasser unter anderem von den Häusern, Straßen und Stallungen zu sammeln und zur Ertragssteigerung auf die Wiesen zu leiten. Im 19. Jahrhundert erfuhr die Methode der Wiesenwässerung einen großen Aufschwung.
Am Fuße dieser Informationstafel sind die Grundsteine eines ehemaligen Hauptwehres und der folgende Kanal in Resten noch gut zu erkennen. Ebenso ist die Unterführung der Straße nach Unterneudorf in Form eines Gewölbes gut erkennbar. Über weitere fünf Wehre wurde das eingeleitete Wasser für die Wiesen zur Bewässerung freigegeben. Da der Hollerbach vor allem im Sommer nur wenig Wasser führt, kam es zu Streitigkeiten ums Wasser. Die damalige Obrigkeit erließ ein Gesetz über die Verteilung des Wassers, indem im Jahre 1896 eine Wiesenwässerungsgenossenschaft im Hollerbachtal gegründet wurde unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeister Wilhelm Kieser.
Die Kosten für die Instandhaltung der Bauwerke wurden je nach Fläche unter den Eigentümern aufgeteilt und Beschädigungen und unrechtmäßige Nutzung des Wassers unter Strafe gestellt. Die Genossenschaft bestand bis zum Jahre 1941, die in die Jahre gekommene Anlage wurde nicht mehr genutzt und aufgegeben, die Genossenschaft aufgelöst.
Die Station „Tierweitsprung“ befindet sich auf der ehemaligen Trasse der Wiesenwässerung.